Es gibt Sprachen, die verlernt man nicht, weil man sie nicht mehr spricht,
sondern weil man sie zu oft übersetzt hat.
Für Kunden. Für Märkte. Für Erwartungen.
Ich habe irgendwann aufgehört, in meiner eigenen Sprache zu sprechen.
Weil ich geglaubt habe, dass Klarheit zu viel ist.
Dass Direktheit stört.
Dass Wahrheit nicht wirtschaftlich ist.
Also habe ich angefangen, Dinge weicher zu formulieren.
Gefälliger. Angepasster.
Ich habe Potentiale betont, statt Probleme zu benennen.
Ich habe begleitet, statt herauszufordern.
Ich habe motiviert, wo ein klares Nein ehrlicher gewesen wäre.
Und irgendwann war sie weg.
Diese Sprache, die mich mal ausgemacht hat.
Meine echte.
Nicht, weil ich sie nicht mehr konnte.
Sondern weil ich sie mir abgewöhnt habe.
Aber jetzt merke ich: Sie war nie weg.
Sie war nur leise.
Und sie wird wieder lauter.
Mit jedem Satz, den ich nicht mehr formuliere, um zu gefallen –
sondern um etwas zu bewegen.
Ich finde meine Sprache wieder.
Nicht durch neue Worte – sondern durch alte Klarheit.
Und vielleicht ist genau das der Wendepunkt.
Für mich. Für mein Arbeiten. Für alles, was jetzt kommt.
Impulse zum Perspektivwechsel für bewusste Veränderung und Neuausrichtung vom 23. April 2025 – von Ulrich Kern, Unternehmer & Business Coach. Mehr auf ulrichkern.de.