Es gibt Netzwerke – und es gibt Bühnen.
Und manchmal ist beides dasselbe. LinkedIn zum Beispiel.
Ich scrolle, lese, runzle die Stirn.
Und frage mich: Was ist echt? Was ist Show? Und was suche ich hier eigentlich?
Zwischen Erfolgsposts und Echokammern
Auf LinkedIn sieht man sie täglich:
Die Coaches mit ihrem 6-stelligen Monatsumsatz.
Die Berater:innen, die mit einem einzigen Beitrag 873 Leads generieren.
Und die Persönlichkeitsmarken, die sich regelmäßig selbst feiern – am liebsten im Dreiklang aus Selfie, Story und Superlativ.
Ich habe nichts gegen Erfolg. Ganz im Gegenteil.
Aber ich habe etwas gegen Inszenierung.
Gegen das Gefühl, dass man auf dieser Plattform ständig etwas darstellen muss, um sichtbar zu sein.
Und gegen die schleichende Gleichförmigkeit, mit der sich viele Beiträge ähneln wie ein Imagefilm dem nächsten.
Warum ich trotzdem nicht gehe
Ich bin kein Fan von Dauerpräsenz.
Ich nutze LinkedIn nicht, um „sichtbar zu wirken“.
Ich nutze es, um auffindbar zu sein – für die Richtigen.
Für Unternehmerinnen und Unternehmer,
die Verantwortung tragen,
Zweifel kennen
– und trotzdem handeln.
Für Menschen, die keine Show brauchen,
sondern ein Gespräch auf Augenhöhe.
Mit Klartext, mit Haltung, mit Substanz.
Sichtbar sein oder sichtbar wirken?
Vielleicht ist genau das der Unterschied:
Ob du versuchst, ständig Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Oder ob du einfach sichtbar bleibst für die, die gerade jetzt den nächsten Schritt gehen wollen.
LinkedIn ist kein Zuhause.
Aber es ist ein öffentlicher Platz.
Und manchmal entstehen dort echte Verbindungen – wenn man sich traut, nicht mitzuspielen.
Zum Schluss ein Gedanke
Ich bleibe. Nicht für den Applaus.
Sondern für den Austausch.
Vielleicht kennst du das Gefühl, LinkedIn am liebsten zu verlassen.
Vielleicht spürst du: Da geht noch mehr – jenseits der Selbstdarstellung.
Dann lass uns reden.
Ohne Filter. Ohne Script.
Aber mit Haltung.
Persönliche Sichtweisen zu LinkedIn vom 25. Juni 2025 – von Ulrich Kern, Unternehmer & Business Coach. Mehr auf ulrichkern.de.