Es gibt Nachrichten, die schreibe ich. Und lösche sie wieder. Nicht, weil sie falsch wären. Sondern weil sie nur für mich sind.
Manchmal will ich einfach rausbrüllen: „Was verzapfst du da für eine gequirlte Sch…?!“ Oder: „Sag schon! Wann genau hast du mir diese ominösen Kontaktdaten eigentlich gegeben?!“
Aber ich tu’s nicht. Nicht, weil ich schwach bin. Sondern weil ich klar bleibe.
Emotion ist wichtig. Aber nicht immer für die andere Seite bestimmt.
Gefühle haben ihren Platz. Wut auch. Gerade dann, wenn jemand Grenzen überschreitet, Tatsachen verdreht oder dich für etwas verantwortlich machen will, was er selbst verbockt hat.
Doch nicht jedes Gefühl will ausgesprochen werden. Manchmal will es einfach nur gehört werden – von dir selbst.
Warum ich manche Dinge nie abschicke
- Weil sie den anderen nicht ändern würden, sondern nur Energie kosten.
- Weil sie mich in ein Spiel zurückziehen würden, das ich verlassen habe.
- Weil Klarheit manchmal laut gedacht, aber leise gelebt wird.
Ich schreibe sie trotzdem. In ein leeres Dokument. Auf einen Zettel. Oder hier. Um mich zu sortieren. Um wieder bei mir zu landen.
Was daraus entsteht
- Klarheit. Weil ich nicht länger innerlich ringe.
- Selbstrespekt. Weil ich mir Raum gebe.
- Souveränität. Weil ich mich nicht auf das Niveau des anderen ziehe.
Ich muss nicht alles sagen, um gehört zu werden. Schon gar nicht von denen, die nur auf meine Reaktion warten.
Nachdenkliches zum Versand von Nachrichten vom 15. April 2025 – von Ulrich Kern, Unternehmer & Business Coach. Mehr auf ulrichkern.de.